Was ist denn schon dabei ?
Zwei Kaninchen verpaaren, dass kann ich auch, denkt so mancher... denn die kleinen sind ja schon sehr putzig.
Doch auch hier gibt es das Für & Wider, welches ich hier gerne aufführen möchte.
Danach sollte jeder in sich gehen und entscheiden, ob er die Voraussetzungen dafür erfüllt und mit allen Vor - und auch Nachteilen konform geht
Man hat ein Pärchen und so kommt manchmal der Gedanke auf, „ ach, einmal Babys wäre doch schön“
Der Rammler wird mit 4 Monaten ca. zeugungsfähig. Das Mädel meist mit 5 -6 Monaten.
Ein wichtiger Grundsatz:
1. es sollten selbstverständlich nur gesunde Tiere verpaart werden ( nach besten Wissen u. Gewissen frei von
jeglichen Fehlstellungen der Zähne, Läufe, Geschlechtsanormalitäten, Behang )
2. keine Schecken miteinander verpaaren ( es entstehen Weißlinge, die früh versterben ! )
3. Tiere unterschiedlicher Rassen ( Steh u.Schlappohr) oder zu kleine Kaninchen
3. Kaninchen die zu jung ( unter 8 Monate ) oder zu alt ( über 1,5 ohne Zuchterfahrung) sind
4. Ein Züchter deckt min. 2 Tiere parallell ein, sodass eine Amme zur Verfügung steht, falls eine Häsin
ihren Wurf nicht annimmt oder auch tötet
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Optimal gedeckt wird, wenn das Mädel 8 Monate alt ist. Sonst ist sie eher noch ein Teenie und eigentlich zu jung. (Ist die Dame deutlich älter als ein Jahr, bei ihrer ersten Bedeckung besteht die Gefahr eines Kaiserschnitts d. das bereits verknöcherte Becken !! )
Der Rammler wird sein Mädel aber schon viel eher ständig bedrängen, es sei denn, man trennt die beiden. Wollen sie 2 Häschen für
Monate allein halten? Potente Rammler markieren zudem deutlich ihre Umgebung mit Urin.
Sie lassen der Natur ihren Lauf…so wird der Rammler das Mädel ca. mit 5 -6 Monaten decken. Nun kann die kleine Hasendame bereits
trotz Trächtigkeit bereits am 21 Tag erneut aufnehmen! Eine doppelte Trächtigkeit entsteht.
Das heißt: wenn Sie die beiden nun bis zur Geburt der Babys (Tragzeit 30 +/- 2 Tage) zusammen lassen, wirft die Häsin bereits 3 -4 Wochen nach dem ersten Wurf erneut. Also wenn jemand seine Häsin deckt, bitte immer spätestens nach 15-16 Tagen trennen.
Davon ausgehend, dass die Häsin aufgenommen hat, wird sie nach 29-32 Tagen ca. 3 -10 Babys bekommen. Der Wurf wird, wenn alles gut läuft, von der Häsin 1 -2 x am Tag kurz gesäugt. Tage zuvor oder manchmal auch erst wenige Stunden vor der Geburt baut sie ein Nest aus Heu u. Stroh welches sie mit ihrer Bauchwolle auspolstert.
Sollte sie mit ihrer Trächtigkeit nicht viel anfangen können, wird sie die Babys
- nach der Geburt quer im Stall verteilen,
- sie ins Nest legen und sich nicht kümmern
- oder nach einigen Tagen beginnen, die Kleinen zu
fressen.
Es kann auch zu Totgeburten kommen.
Schlimmstenfalls kommen die Welpen nicht zur Welt oder bleiben im Geburtskanal stecken.
Eine Geburt dauert selten länger als 1 bis 2 Stunden. Sollte dies der Fall sein, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden um einen Kaiserschnitt durchzuführen.
Die Kosten hierfür betragen schnell weit über 150 € .
Die Chancen bei einer Junghäsin stehen 50/50
Daher deckt ein Züchter in der Regel immer zusätzlich 1 - 2 erfahrene Häsinnen mit ein.
Sollten dies nun kein Grund sein, es einfach mal zu probieren, sollte der Rammler nun kastriert werden.
Er ist weitere 6 Wochen nach der Kastration zeugungsfähig und darf entsprechend nur alleine sitzen. Bis dahin ist es auch gut möglich, dass er weiter sein Revier markiert, was bei Innenhaltung auch zu Flecken und entsprechenden Gerüchen führt. Den die meisten Rammler markieren durch unkontrolliertes umher spritzen mit einer Art Urin ihr umliegendes Revier.
Nachdem die Babys nun mind. 8 Wochen alt sind, können diese vermittelt werden. Hin u. wieder ist die Mutter schon ab der 4 Woche so genervt, dass sie die eigenen Zwerge verbeißt, bedrängt oder aufgrund v. Hitzigkeit berammelt. Es sollte also immer genügend Platz gegeben sein, damit Mama Hase sich auch zurück ziehen kann und nicht aggressiv gegen ihren Nachwuchs wird. Wer seinen Nachwuchs nicht gut loswerden sollte, muss sich im Klaren sein, dass hier viele Reptilien Halter nur darauf warten, Kaninchen die zu verschenken sind, abzuholen. Andernfalls bleibt nur das Tierheim.
Vielleicht klappt aber alles auch ganz gut, und die Kleinen sind nach dem Inserieren schnell vergeben. Eine Garantie hierfür gibt es nicht. Wer seine Tiere mag, behält sie lieber etwas länger, bis die richtigen Leute gefunden sind. Auch hier ist es hilfreich, Platz zu haben.
Nun sind vielleicht alle gut vermittelt. Der Rammler ist ruhiger geworden die Häsin froh, dass alle Babys weg sind und die beiden sollen nun wieder zusammen…
Das wird nur dann gut gehen, wenn das Weibchen zum Rammler zieht. Meistens hat die Häsin aber die Residenz wegen der Jungen gehabt und der Rammler weniger Platz. Wer nun den Kastraten zur Häsin setzt, erlebt sein blaues Wunder. Die Mädels sind sehr territorial und werden zum Angriff über gehen. Also entweder das Mädel zum Kastraten (auch hier bitte mind. 2 qm Platz einräumen) oder beide werden auf neutralem Boden neu vergesellschaftet. Erst wenn beide zusammen kuscheln kann man sie in ihr neues Gehege zusammen setzten. Mit etwas Geduld ist das aber kein Problem.
Alles in allem ein ziemlicher Aufwand für die kleinen Zwerge ;)
Ich hoffe, ich konnte Euch zum Thema „nur einmal Babys“ bei der Entscheidung behilflich sein
eine säugende Häsin braucht Zuchtfutter damit ihr kompletter Energiebedarf optimal gedeckt ist. Immer mind. 500ml frisches Wasser in einem hochgestellten Napf ( Gefahr f. d. Babys) und zur Milchbildung Fenchel, getrocknete Brennessel, frischer Löwenzahn, Möhren ect. KEINE Petersilie!!!
Wenn die Jungen mit 3 Wochen beginnen mitzufressen sollte wie zuvor auch täglich der Popo kontrolliert werden. Er sollte selbstverständlich trocken und sauber sein. Verunreinigungen werden m. lauwarmen Wasser vorsichtig gelöst!